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Worum es Haas im Grunde geht, das zeigen auch ihre Videoarbeiten: um Rhythmus und Bewegung, Wahrnehmung aus der Perspektive einer (technisch beschleunigten) Bewegung heraus, letztlich um die Veränderung unserer Welt-Anschauung durch die Wirkung all der heute üblichen kulturellen und technischen Vermittlungsebenen zwischen uns, den Wahrnehmenden, und unserem Gegenstand, dem Wahrgenommenen. Ihre Bilder interpretieren uns als mediale Flaneure oder gar Voyeure der Welt. Wir sehen und kennen so viel von dieser Welt wie keine Generation vor uns, doch das aus dem unübersehbar breiten Strom der Bildmedien Konsumierte bleibt merkwürdig fern, es bleibt immer das Andere, wird nie zum Eigenen.

Im scheinbar traditionalistischen Rückgang auf die Grisaille-Technik und auf gegenständliche, »narrative« Bildformen gelingt Annegret Haas ein ästhetisches Statement, das mitten in die noch kaum in ihren Konsequenzen begriffenen Umbrüche unseres Medienzeitalters zielt.

Kai Uwe Schierz
 
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