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Vieles, was man von den Grisaille-Bildem der Tradition aussagen kann, gilt in gewisser Weise auch für die Hell-Dunkel-Malereien von Annegret Haas. Sie kennzeichnet eine auf wenige Töne reduzierte Palette (zu Weiß und Schwarz tritt nur noch ein Umbra hinzu) und sie haben etwas zu »erzählen«, referieren auf Land­schaftliches, Figürliches, Innen- und Außenräume. Damit ist die Verwandtschaft zu den historischen Vorläufern der Grisaille-Technik aber schon erschöpfend umschrieben. Denn Annegret Haas geht es um die künstlerische Deutung der gegenwärtigen, von modernen Bildmedien erzeugten Wirklichkeit.

Anfangs waren es Leinwände, die dunkle Räume entwarfen, mal diffus, dann wieder stärker strukturiert, in welche helle, lichte Partien gliedernd eingriffen. Feine malerische Abstufungen des Hell-Dunkel-Farbauftrages, diffuses Licht, eine gleichsam immaterielle Leichtigkeit der gezeigten Motive und wenige, den Bildraum je­doch klar gliedernde Markierungen prägen alle nachfolgenden Arbeiten, vorwiegend auf Papier. Sie evozieren zumeist Landschaftliches: ruhige Seeufer oder Ausblicke in leere Weite, Straßenverläufe, ein Haus im Schnee - hingehaucht wie vage Erinnertes oder wie Blicke aus schnellen Fahrzeugen in die Natur. Hinzu treten unbe­stimmte Motive, die unseren Assoziationen einen weiten Spielraum belassen.
 
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